Bis 2022 wollen die Liechtensteinischen Kraftwerke ein zu 90 Prozent flächendeckendes Glasfasernetz fertiggestellt haben – schneller als geplant.
Die Liechtensteinischen Kraftwerke (LKW) wollen sich fit für die Zukunft machen. Der neue Verwaltungsrat hat dafür mit der neuen Strategie «2020» die Weichen gestellt. «Die neue Strategie kann man mit den Worten Fokussierung und Digitalisierung zusammenfassen», erklärte gestern der Verwaltungsratspräsident Philipp Elkuch. Dabei kommt dem beschleunigten Ausbau des Glasfasernetzes eine besondere Bedeutung zu. Dieser soll nun schneller erfolgen als ursprünglich geplant. «Aufgrund der schnell voranschreitenden Technologien wie TV, Multimedia oder Streaming Services steigt der Bandbreitenbedarf rasant an und erfordert einen schnelleren Ausbau des Glasfasernetzes. Die LKW passen sich den neuen Gegebenheiten an und bauen 90 Prozent des flächendeckenden Netzes bis im Jahr 2022 aus», so Gerald Marxer, Vorsitzender der Geschäftsleitung. Seit gestern kann auf der neuen Homepage der LKW für jedes Objekt in Liechtenstein abgefragt werden, bis wann das Gebäude mit Glasfaser erschlossen ist. Für den Ausbau des Netzes rechnen die LKW mit Investitionen von etwa 32 Millionen Franken. Gemäss VR-Präsident Philipp Elkuch kann der Ausbau aus eigener Kraft gestemmt werden.
2016: Gewinn von 7,8 Millionen Franken
Das Jahresergebnis der Kraftwerke kann sich erneut sehen lassen. Bei einem Umsatz von 86,1 Millionen Franken kann ein Gewinn von 7,8 Millionen Franken ausgewiesen werden. Dies entspricht einer Nettomarge von 9 Prozent. Aufgrund der neuen Eignerstrategie werden vom Jahresgewinn 2,3 Millionen Franken an das Land Liechtenstein ausgeschüttet. Bei einer Steuerbelastung von nur 19 600 Franken ist diese Ausschüttung verkraftbar. «Im vergangenen Jahr haben die LKW zudem rund 13,6 Millionen Franken für Dienstleistungen ausgegeben und sind somit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für das einheimische Gewerbe», gab Gerald Marxer zu bedenken.
Ausbaupotenzial im Inland praktisch ausgeschöpft
Für die Stromproduktion im Inland sieht es weniger positiv aus. Hier ist es so, dass sich das realistische Ausbaupotenzial mittlerweile drastisch reduziert hat. So wird das Projekt Rheinkraftwerke vor allem aus wirtschaftlichen Gründen nicht weiterverfolgt. Das Windkraftwerk auf And wurde von den Balznern abgelehnt und durch die Reduktion der staatlichen Subventionen für Pho- tovoltaikanlagen ist auch dieses Wachstum gebremst worden. Damit bleibt für 2017 nur noch die Erneuerung des ältesten Kleinkraftwerks in Liechtenstein. Dadurch soll die Produktion des Kraftwerks Mühleholzquellen von 1,9 GWh auf 2,6 GWh erhöht werden. «Wir werden weiterhin ausbauen, wo es sinnvoll ist und die Bevölkerung mitspielt», so VR-Präsident Philipp Elkuch. Aufgrund der Limitierung im Inland sind die LKW im Ausland aktiv. So haben sie sich 2016 für 14 Millionen Franken eine 10Prozent-Beteiligung an der Kraftwerkskaskade im Prättigau gesichert. Dieses Kraftwerk liefert den LKW seit Januar 2017 jährlich 24 GWh Strom aus regionaler, erneuerbarer Wasserkraft. Dies sind etwa sechs Prozent des aktuellen Landesabsatzes in Liechtenstein und damit doppelt so viel wie die Produktion des Kraftwerks Lawena.
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