Licht für die Triesenberger Leitungen

Licht für die Triesenberger Leitungen

In Kürze startet in Triesenberg der Glasfaserausbau. An der Infoveranstaltung im Triesenberger Gemeindesaal informierte Gerald Marxer, der Vorsitzende der Geschäftsleitung der LKW, gestern über den Zeitplan und welche Veränderungen auf die Einwohner zukommen.

 

«Lichtgeschwindigkeit für das eigene Wohnzimmer», mit diesen Worten startete Gerald Marxer gestern die Infoveranstaltung im Triesenberger Gemeindesaal. In den kommenden Wochen und Monaten wird der Glasfaserausbau in Triesenberg vorangetrieben und bis Ende 2022 soll die komplette Gemeinde ans Glasfasernetz angeschlossen sein. «Für uns ist es ganz wichtig, dass wir alle Gemeinden vollflächig erreichen und keine digitalen Gräben schaffen. Jeder soll die Möglichkeit haben, auf das neue, schnelle Netz zuzugreifen», so Marxer.

Dass nicht alle Gebäude gleichzeitig erschlossen werden können, liegt auf der Hand. Der Ausbau erfolgt in Makrozellen, wie Marxer weiter ausführt. «Triesenberg ist unterteilt in 24 dieser Makrozellen. In einem ersten Schritt werden diese Knotenpunkte erschlossen und anschliessend von da aus die einzelnen Gebäude.» Momentan liegt der Ausbaustand in Triesenberg bei rund zwei Prozent. Aber schon bis Ende des kommenden Jahres soll der Wechsel auf das Glasfasernetz abgeschlossen sein. Und wie wichtig eine schnelle Internetverbindung in der heutigen Zeit ist, zeigt nicht nur die Coronapandemie und das damit verbundene Homeoffice. «Wer einen Film in 4K streamen möchte, braucht dafür eine Leitung von etwa 25 Mbit/s», so Marxer. Wenn gleich mehrere Geräte gleichzeitig eingeschaltet sind, verdoppelt oder verdreifacht sich diese Rate.

«Wir sind sehr froh, dass der Glasfaserausbau auch bei uns startet. Durch die weitverbreiteten Siedlungen und langen Wege ist die Leistungsfähigkeit mit alten Leitungen geringer, das ändert sich bald mit den Glasfaserleitungen», freut sich Triesenbergs Vorsteher Christoph Beck. (lat)

 

 

Eine Spitzenposition im Ländervergleich

Der Glasfaserausbau ist in Liechtenstein schon sehr weit fortgeschritten, und bis Ende des kommenden Jahres sollen alle Gebäude in Liechtenstein ans neue Netz angeschlossen sein. Im internationalen Vergleich belegt Liechtenstein damit eine Topposition.

 

Die EU und die Schweiz haben sich zum Ziel gesetzt, alle Haushalte mit einer Internetleitung von mindestens 30 Mbit/s auszustatten – für Liechtenstein ist das kein Richtwert. «Bereits heute sind 90 Prozent aller Liechtensteiner Haushalte mit einer Leitung von mehr als 30 Mbit/s ausgestattet. Unser Ziel liegt viel höher», erklärt Gerald Marxer, der Vorsitzender der Geschäftsleitung der LKW, an der gestrigen Infoveranstaltung in Triesenberg. In Liechtenstein definiert ein Planungsgremium die technischen Standards für den Glasfaserausbau, und das Ziel ist klar: Jeder Haushalt soll eine Downloadrate von 1 Gbit/s und eine Uploadrate von 350 Mbit/s haben, also rund das 30-fache der Ziele in der EU und der Schweiz.

Aber nicht nur in puncto Geschwindigkeit nimmt Liechtenstein einen Spitzenplatz ein, auch beim Fortschritt des Ausbaus. Auf den Kontinent bezogen ist Liechtenstein Europameister. Weltweit sind nur wenige Länder weiter, darunter Singapur, Qatar und VAE. Heute liegt der Ausbau bei etwas mehr als 70 Prozent. Wenn er jedoch so weitergeführt wird und bis Ende 2022 alle Gebäude in Liechtenstein erschlossen sind, belegt das Land nicht nur europaweit den ersten Platz, sondern sogar weltweit.

Der Antrieb hinter dem Ausbau ist klar, «die neuen Technologien kommen und die Datenmengen wachsen heute und auch in Zukunft extrem schnell. Dafür müssen wir uns rüsten. Nicht nur um als Wirtschaftsstandort attraktiv zu sein, sondern auch um als ansprechender Wohnort bestehen zu können», so Marxer. Liechtenstein hat diese Entwicklung früh erkannt und kann deshalb nun von einer schnellen Umstellung profitieren. (lat)

2021-06-23T07:59:22+00:00 14.06.2021|0 Comments

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