Der geforderte Bandbreitenbedarf für die kommenden Jahre kann nur durch ein flächendeckendes Glasfasernetz sichergestellt werden.
Wie schnell muss eine Verbindung für Privathaushalte und kleine Betriebe sein? Aber nicht nur das; welche Bandbreite brauchen grosse Unternehmen und die Industrie, um arbeiten zu können? Denn besonders für einen Wirtschaftsstandort ist eine starke Kommu nika tionsleitung essenziell, um konkurrenzfähig zu bleiben. Im Vorfeld des Glasfaserausbaus wurde ein Planungsgremium aus Diensterbringern formiert, die sich genau mit diesen Fragen beschäftigt haben. Das Resultat: Liechtenstein hat als Planungsgrösse eine Downloadgeschwindigkeit von 1 Gbit/s und eine Uploadgeschwindigkeit von 350 Mbit/s definiert – und zwar flächendeckend. Diese Werte übertreffen nicht nur alle Vorgaben anderer Länder in Europa, sondern machen das Netz in Liechtenstein zu einem der schnellsten weltweit. Um die an sie gestellten Anforderungen zu erreichen, war für die Liechtensteinischen Kraftwerke (LKW) klar: «Bestehende Netze können das nicht leisten, das kann nur durch ein Glasfasernetz gedeckt werden», erklärt Gerald Marxer, Vorsitzender der Geschäftsleitung der LKW.
1808 Kabelkilometer mit einem Vielfachen an Fasern
«Der gesamte Glasfaserausbau war eine komplexe Aufgabe. Damit der Ausbau möglichst effizient erfolgt, ist eine genaue Planung zwingend», so Marxer. Die Beschaffung der Glas fasern war dabei ein Knackpunkt: Die Verfügbarkeit der Materialien und Kosteneffizienz standen dabei im Fokus. «Dank einer guten Vorausplanung konnten wir das jedoch sicherstellen.» Eine der grössten Herausforderungen stellte im Anschluss die Koordination mit den Liegenschaftseigentümern dar. «Es mussten mit jedem Einzelnen Termine koordiniert werden. Besonders herausfordernd wurde es, wenn es darum ging, auf einem Grundstück zu graben oder die Zustimmung für Durchleitungsrechte zum Nachbarsgrundstück zu erhalten.» Um diesen Aufwand meistern zu können, haben die LKW zusätzliches externes Fachpersonal angefordert. Insgesamt werden so 1808 Kabelkilometer in Liechtenstein verlegt. Wobei, reine Kabelkilometer bedeuten, dass sich in diesen Kabeln mehrere Glasfasern befinden «und wir ein Vielfaches an Glasfasern benötigt haben».
Das Ergebnis können bereits 83,4 Prozent aller Anschlüsse im Land austesten. «Zu Beginn des Ausbaus war noch Skepsis in der Bevölkerung vorhanden. Inzwischen hat sich das Bedürfnis mit zunehmenden Streamingangeboten und Homeoffice aber rasant gesteigert. Die Leute können es kaum erwarten, bis sie einen Glas faseranschluss bekommen», schliesst Marxer ab. (lat)
Leave A Comment