Trotz der sommerlichen Temperaturen kamen gestern viele Besucher aus Eschen und Nendeln zur Informationsveranstaltung der LKW zum Thema Glasfaserausbau. In der grössten Unterländer Gemeinde hat der Ausbau des neuen Netzes bereits seit langem begonnen.
Liechtenstein stellt auf Glasfaser um. Die neue Technologie, welche die bestehenden Kupfer- und Koaxleitungen in den liechtensteinischen Haushalten ablösen wird, verspricht viel höhere Bandbreiten für Telefonie, Fernsehen und Internet. Liechtenstein hat vor zwei Jahren mit dem Ausbau richtig losgelegt. Seither wird der Ausbau ständig vorangetrieben – und das mit gutem Grund. So lässt das neue Netz viel höhere Bandbreiten zu, ist schneller, stromsparender und weniger störungsanfällig. Bis 2023 sollen alle Haushalte an Glasfaser angeschlossen sein, so der Plan der Liechtensteinischen Kraftwerke (LKW). Dafür werden insgesamt 52 Millionen Franken investiert. Aktuell hat rund jeder Dritte einen Glasfaseranschluss. Derzeit wird vor allem in Vaduz, Schaan und Mauren-Schaanwald ausgebaut.
In Eschen hat man bereits seit Jahren Glasfaser
Nun ist also Eschen-Nendeln an der Reihe. 2300 Anschlüsse müssen dabei insgesamt umgebaut werden, wobei 11,6 Prozent bereits einen Glasfaseranschluss haben. Das hängt damit zusammen, dass 2010/2011 das Gebiet Flux bereits als Pilotprojekt mit der neuen Technologie ausgestattet wurde. Der Rest der Gemeinde folgt nun. Dabei wird von Westen nach Osten ausgebaut. Nendeln folgt dann 2021. Deshalb stellten gestern die LKW und die Serviceprovider den Glasfaserausbau an einer Informationsveranstaltung vor. Dabei machte LKW-CEO Gerald Marxer klar, weshalb es überhaupt Glasfaser braucht: «Die Bandbreiten werden immer grösser. Eine Downloadgeschwindigkeit von 1 Gigabite pro Sekunde mag heute noch nicht jeder brauchen, doch in ein paar Jahren dürfte sich das ändern.» Sei es beim Fernsehen, bei Cloudtechnolgien oder Virtual Realitiy – überall werden immer mehr Daten ausgetauscht.
Der Umbau läuft folgendermassen: Sechs Monate bevor die LKW loslegen, wird der entsprechende Hausbesitzer informiert. Ist die Glasfaserleitung bis ans Haus gelegt, hat der Hausbesitzer dann ein Jahr Zeit, um sich ins Haus einen Glasfaseranschluss verlegen zu lassen. Das ist faktisch Pflicht, denn nach einem Jahr werden die Kupfer- und Koaxleitungen abgestellt. Das liegt daran, dass es für die LKW viel zu teuer wäre, drei Netze parallel zu betreiben. Die Kosten für die Installation im Haus wird der Hausbesitzer dann selber berappen müssen – bei einem Einfamilienhaus dürften es zwischen 300 und 500 Franken sein. In der Zwischenzeit waren aber die Serviceprovider sehr aktiv. Sie bieten unterdessen verschiedene Verträge an, in welchen bei Abschluss eines neuen Vertrages die Installationskosten übernommen werden. Neue Verträge wird sowieso jeder Haushalt brauchen – die alten werden mit Abschaltung der Kupfer- und Koaxnetze auslaufen. Alle Informationen auf glasfaser-zukunft.li. (ags)
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