Mit der Umstellung auf Glasfaser wird das alte Kupfer- und Koaxnetz ausser Betrieb genommen. Wer TV-schauen will, braucht Glasfaser.
Im Juni 2019 lag der Ausbau des Glasfasernetzes in Liechtenstein bei 36 Prozent – in der Zwischenzeit konnten dieser Wert auf etwa 72 Prozent verdoppelt werden. Somit sind mehr als zwei Drittel des Liechtensteiner Netzes von Seiten der LKW ausgebaut. Das bedeutet jedoch nicht, dass auch alle Kunden in den erschlossenen Gebieten bereits ein Glasfaserabo besitzen, über kurz oder lang werden sich die meisten jedoch für eines der Angebote entscheiden müssen. Denn nach der Umstellung auf Glasfaser bleiben den Haushalten rund 12 Monate, bevor die alten Kupfer- und Koaxnetze ausser Betrieb genommen werden. Konkret bedeutet das: Wer nicht umsteigt, wird nach dieser Übergangsfrist weder ein TV-, noch Radio-Signal oder einen Internetanschluss haben. Natürlich gibt es Ausnahmen: Wer beispielsweise über das Handynetz im Internet surft oder über das Mobilfunknetz TV schaut, kann dies auch weiterhin machen. Ausserdem gibt es Anbieter in den Gemeinden Mauren/Schaanwald sowie Eschen/Nendeln, die das alte Koaxnetz weiterhin betreiben. Für den Grossteil der Bevölkerung liegt im Glasfasernetz jedoch die Zukunft der Kommunikation. Und das ist auch gut so, denn die veralteten Leitungen stossen heutzutage immer öfter an ihre Grenzen.
Schneller, moderner mit mehr Bandbreite
Die vergangenen Monate haben gezeigt, wie wichtig eine schnelle Internetleitung im Alltag ist. Durch die Anti-Corona-Massnahmen arbeiteten die Menschen vermehrt im Homeoffice, führten Videokonferenzen und nutzten das Internet intensiver. Die alten Leitungen und Angeboten erschwerten die Arbeit aufgrund der geringen Bandbreite teilweise. Das neue Glasfasernetz ermöglicht eine schnellere Verbindung und lässt es zu, dass mehrere Personen im gleichen Netzwerk von einer grösseren Bandbreite profitieren. Neben der Arbeit kommt die Umstellung auch allen in der Freizeit zugute. Die Ladezeiten von Streamingangeboten werden verkürzt und Filme können in besserer Qualität abgerufen werden. (lat)
Hinweis
Wer sich über den Glasfaserausbau informieren möchte, findet nützliche Informationen und Links im Internet unter glasfaser-zukunft.li
Internetnutzer profitieren in Liechtenstein von zwei Vorteilen: Vom hohen Glasfaserausbaugrad und von der hohen Breitbandgeschwindigkeit.
15 643 Glasfaseranschlüsse konnten in Liechtenstein bis Anfang 2021 von der LKW realisiert werden. Mit diesem Ausbaugrad hat Liechtenstein fast alle andere Staaten auf der Welt und auch die direkten Nachbarn deutlich hinter sich gelassen. Besonders weit ist der Ausbau in den Gemeinden Triesen und Vaduz, dort liegt er bei rund 99 Prozent. Mauren und Eschen sind ebenfalls nahezu vollflächig erschlossen, in Schaan und Ruggell liegt der Ausbaugrad bei rund 84 bzw. 79 Prozent. In Balzers hat der Anschluss an das Glasfasernetz im Herbst 2020 begonnen, die Arbeiten in den Gemeinden Gamprin, Bendern, Nendeln und Schaanwald starteten dieses Frühjahr.
Mit dem hohen Grad des Glasfaserausbaus liegt Liechtenstein auf einer Topposition im internationalen Vergleich. Aber nicht nur dort: auch in punkto Internetgeschwindigkeit übertrifft das Land alle anderen. Eine Studie von cable.co.uk hat im vergangene Herbst die Breitband-Internet-Geschwindigkeiten in 221 Ländern und Gebieten auf der ganzen Welt analysiert und miteinander verglichen. Das Resultat ist eindeutig. Mit 229,98 Mbps ist die Internetgeschwindigkeit in Liechtenstein deutlich höher als in jedem anderen Land – der weltweite Durchschnitt liegt bei lediglich 23,83 Mbps. Das Portal beschreibt die unterschiedlichen Geschwindigkeiten in einem praktischen Beispiel. Wer in Liechtenstein eine Datei mit fünf Gigabyte herunterladen möchte, muss lediglich 2 Minuten und 58 Sekunden warten, bis der Vorgang abgeschlossen ist. Zum Vergleich: Im Sudan, dem Schlusslicht im Breitband-Ranking, muss müssen die Nutzer 19 Stunden und 31 Minuten warten. Wie die Erhebung zeigt, sind es die europäischen Kleinstaaten, die bei den Downloadgeschwindigkeiten international die Nase vorn haben. Auf Platz zwei hinter Liechtenstein liegt die Kanalinsel Jersey (218,37 MBit/s). Darauf folgen Andorra (213,41 MBit/s), Gibraltar (183,09 MBit/s) und Luxemburg (118,05 MBit/s). Insgesamt dominieren europäische Staaten die Top-10-Liste des Rankings. Die USA und Kanada landeten auf Platz 20 bzw. 34 mit Durchschnittsgeschwindigkeiten von 31,30 Mbps und 52,60 Mbps und liegen dabei weit hinter den Spitzenreitern.
Somit hat Liechtenstein in gleich zwei Internet-Kategorien die Nase vor und ist nicht ohne Grund ein äusserst attraktiver Standort für digitale Unternehmen
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