Gestern Abend fand im Schellenberger Gemeindesaal die Infoveranstaltung zum Glasfaserausbau statt. Gerald Marxer, Vorsitzender der Geschäftsleitung der LKW, informierte über den Zeitplan, die Vorteile und zwischen welchen Angeboten die Interessenten wählen können.
Mit einem Glasfaserausbaugrad von drei Prozent gehört Schellenberg bisher zu den Schlusslichtern in Liechtenstein, zusammen mit Planken (1 Prozent) und Triesenberg/Steg/Malbun (16 Prozent). In den kommenden Monaten wird sich das jedoch ändern und bis Ende des Jahres soll auch Schellenberg zu gut 100 Prozent mit Glasfaser erschlossen sein. «Aber nicht nur Schellenberg wird dann mit der höchsten Geschwindigkeit surfen, streamen und arbeiten. Unser Ziel ist es, ganz Liechtenstein bis Ende des Jahres zu erreichen», erklärte Gerald Marxer gestern in Schellenberg. Und das ist eine beachtliche Leistung. 11 200 Gebäude mit insgesamt knapp 25 000 Anschlüssen sollten mit einer schnelleren Internetleitung versorgt werden, das war die Ausgangslage zu Beginn der Umstellung. Während sich die Schweiz und die EU bei der Planung als Vor gabe eine Internetgeschwindigkeit von mindestens 30 Mbit/s vorgegeben haben, wollten die Verantwortlichen in Liechtenstein mehr. «Ein Planungsgremium aus Experten hat festgelegt, wie schnell das Internet im Land sein soll und welche Standards erfüllt werden müssen. Daraus wurde dann eine Planungsgrösse von 1 Gbit/s für jeden Haushalt in Liechtenstein festgelegt», so Marxer. Also eine um ein Vielfaches höhere Internetgeschwindigkeit als in den Nachbarländern. Innerhalb von wenigen Jahren konnte der Ausbau in Liechtenstein fortschreiten, und heute sind bereits 83,4 Prozent aller Anschlüsse mit Glasfaserleitungen verbunden.
«Es soll kein ‹digitaler Graben› entstehen»
Bisher war die Erschliessung von Schellenberg durch klassische Kabelverbindungen teilweise erschwert. Die langen Wege zwischen den einzelnen Quartieren führten zu Kapazitätsbeschränkungen, «dies wird sich nun mit dem Glasfaserausbau ändern», freut sich Marxer. Und zwar für alle, die es wollen. Denn keine Siedlung soll dabei auf der Strecke bleiben. «Unser Ziel ist, bis Ende des Jahres alle Anschlüsse im ganzen Land mit Glasfaserleitungen zu erschliessen. Wir wollen keinen ‹digitalen Graben›, bei dem einige auf der Strecke bleiben – wir bieten allen Haushalten die gleichen Möglich keiten», so der Vorsitzende der Geschäftsleitung der LKW. Die Anwoh ner werden über den anstehenden Ausbau per Broschüren informiert, und sobald der Brief mit dem Titel «Ihr Glasfaseranschluss ist da» ins Haus flattert, muss sich der Nutzer nur noch für das passende Angebot von einem der sieben Provider entscheiden. (lat)
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